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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 47

1907 - Leipzig : Freytag
47 Weil ihr Sohn ein begabter und fleiiger Knabe war, taten ihn seine Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg und spter nach Eifenach. Hier verdiente er sich mit anderen Schlern nach damaliger Sitte den Lebensunterhalt durch Singen auf den Straen vor den Hufern der Reichen. Als Luther achtzehn Jahre alt war, bezog er die Universitt Erfurt. Er sollte nach dem Wunsche seines Vaters, dessen Vermgens-Verhltnisse sich gebessert hatten, die Rechte studieren, doch beschftigte er sich lieber mit der Gottesgelehrtheit. Eines Tages, als er von einer Reise zu seinen Eltern nach Erfurt zurckkehrte, fuhr bei einem Gewitter ein Blitzstrahl dicht neben ihm in die Erde. Auch hatte er durch einen pltzlichen Tod einen guten Freund verloren. Durch biefe Ereignisse wurde er so erschttert, da er bald darauf in das Angnstinerkloster zu Erfurt trat. Aber die Ruhe der Seele, die er gesucht, fand er auch hier nicht. Doch schtzte ihn sein Ordensvorgesetzter so sehr, da er ihm eine Stelle als Professor an der Universitt Wittenberg verschaffte. Um diese Zeit hatten sich mancherlei Mistnde in die Kirche eingeschlichen, gegen die Luther mit scharfen Worten predigte. Namentlich nahm er Ansto an der Art und Weise, wie ein vom Papste ausgeschriebener Abla durch den Dominikanermnch Tetzel und andere verkndigt wurde. Am 31. Oktober des Jahres 1517 schlug er 95 Thesen, d. h. Stze, an der Tre der Schlokirche zu Wittenberg an, um sie nach damaliger Sitte gegen jedermann zu verteidigen. Unter diesen Stzen befanden sich einige, die mit der bisherigen Lehre der Kirche nicht bereinstimmten. Dadurch geriet er in Streit mit dem Papste. Zwar fanden mehrere Vershnungsversuche statt, allein sie scheiterten, weil der Papst den Widerruf verlangte und Luther ihn verweigerte. Endlich wurde er vom Papste in den Bann getan, d. h. aus der Gemeinschaft der Kirche aus-geschlossen. Luther antwortete damit, da er den Bannbrief vor dem Elstertore zu Wittenberg in Gegenwart einer groen Volksmenge ver-brannte. Damit hatte er sich frmlich von der Kirche losgesagt. Seine Lehre fand immer mehr Anhnger, zuerst unter dem Volke und den Gelehrten, dann auch unter den Fürsten. Der Kaiser aber und ein anderer Teil des Volkes und der Fürsten blieb der alten Lehre treu. Heutzutage ist ein Drittel des deutschen Volkes katholisch, zwei Drittel sind evangelisch oder protestantisch. Luther starb am 18. Februar des Jahres 1546 in seiner Vaterstadt Eisleben. Sein Leichnam wurde in der Schlokirche zu Wittenberg feierlich beigesetzt. 24. Karl Y. Karl Y. und Franz I. Kaiser Karl Y, der Enkel Maximilians 1., erbte schon in frher Jugend viele Lnder und Knigskronen. Kaum 4*

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 71

1907 - Leipzig : Freytag
71 Weil ihr Sohn ein begabter und fleiiger Knabe war, taten ihn seine -Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg und spter nach Eisenach. Hier verdiente er sich mit anderen Schlern nach damaliger Sitte den Lebensunterhalt durch Singen auf den Straen vor den Husern der Reichen. Als Luther achtzehn Jahre alt war, bezog er die Universitt Erfurt. Er sollte nach dem Wunsche seines Vaters, dessen Vermgens-Verhltnisse sich gebessert hatten, die Rechte studieren, doch beschftigte er sich lieber mit der Gottesgelehrtheit. Eines Tages, als er von einer Reise zu seinen Eltern nach Erfurt zurckkehrte, fuhr bei einem Gewitter ein Blitzstrahl dicht neben ihm in die Erde. Auch hatte er durch einen pltzlichen Tod einen guten Freund verloren. Durch diese Ereignisse wurde er so erschttert, da er bald darauf in das Augustinerkloster zu Erfurt trat. Aber die Ruhe der Seele, die er gesucht, fand er auch hier nicht. Doch schtzte ihn sein Ordensvorgesetzter so sehr, da er ihm eine Stelle als Professor an der Universitt Wittenberg verschaffte. Um diese Zeit hatten sich mancherlei Mistnde in die Kirche ein-geschlichen, gegen die Luther mit scharfen Worten predigte. Namentlich nahm er Ansto an der Art und Weise, wie ein vom Papste ausgeschriebener Abla durch den Dominikanermnch Tetzel und andere verkndigt wurde. Am 31. Oktober des Jahres 1517 schlug er 95 Thesen, d. h. Stze, an der Tre der Schlokirche zu Wittenberg an, um sie nach damaliger Sitte gegen jedermann zu verteidigen. Unter diesen Stzen befanden sich einige, die mit der bisherigen Lehre der Kirche nicht bereinstimmten. Dadurch geriet er in Streit mit dem Papste. Zwar fanden mehrere Vershnungsversuche statt, allein sie scheiterten, weil der Papst den Widerruf verlangte und Luther ihn verweigerte. Endlich wurde er vom Papste in den Bann getan, d. h. aus der Gemeinschaft der Kirche aus-geschlossen. Luther antwortete damit, da er den Bannbrief vor dem Elstertore zu Wittenberg in Gegenwart einer groen Volksmenge ver-brannte. Damit hatte er sich frmlich von der Kirche losgesagt. Seine Lehre fand immer mehr Anhnger, zuerst unter dem Volke und den Gelehrten, dann auch unter den Fürsten. Der Kaiser aber und ein anderer Teil des Volkes und der Fürsten blieb der alten Lehre treu. Heutzutage ist ein Drittel des deutschen Volkes katholisch, zwei Drittel sind evangelisch oder protestantisch. Luther starb am 18. Februar des Jahres 1546 in seiner Vaterstadt Eisleben. Sein Leichnam wurde in der Schlokirche zu Wittenberg feierlich beigesetzt. 39. Karl V. Karl V. und Franz I. Kaiser Karl V., der Enkel Maximilians I., erbte schon in frher Jugend viele Lnder und Knigskronen. Kaum

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 18

1907 - Leipzig : Freytag
18 dieser seinen Sohn und sprach gerhrt: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Mazedonien ist fr dich zu klein." Alexander in Griechenland. Als Alexander zwanzig Jahre alt war, folgte er seinem Vater auf dem Throne von Mazedonien. Gleich nach seiner Thronbesteigung begab er sich nach Korinth, um sich auch von den Griechen huldigen zu lassen. Hier wohnte da-mals ein weiser, aber wunderlicher Mann, Namens Diogenes. Er lebte nach dem Grundsatze desso-k rat es, derjenige sei am glcklichsten, der die wenigsten Bedrfnisse habe. Aber diesen Grund-satz zog Diogenes durch bertrei-bung ins Lcher-liehe. Er trug einen langen, wilden Bart, einen zerrissenen Mantel und wohnte in einer Tonne. Als einziges Hansge-rt hatte er einen hlzernen Trink- Abb. 6. Weiter d-r @ro6e. b-cher. Da et aber eines Tages sah/ wie ein Knabe aus der hohlen Hand Wasser trank, wars er auch den Becher fort und trank von jetzt ab ebenfalls aus der Hand. Alexander beschlo, den sonderbaren Mann zu besuchen. Als der König mit seinem glnzenden Gefolge ankam, sa Diogenes gerade vor seiner Tonne und sonnte sich. Alexander knpfte ein Gesprch mit ihm an und erhielt von ihm weise und verstndige Antworten. Beim Abschied fragte er ihn: Kann ich dir eine Gunst erweisen?" O ja", sprach Diogenes, geh mir ein

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 48

1907 - Leipzig : Freytag
48 Ohr des Pferdes hinaus. So sprengten sie auf einander los. Wer seinen Gegner aus dem Sattel warf, war Sieger. Das Schauspiel wiederholte sich, bis alle sich erprobt hatten. Oft ritten auch ganze Scharen auf ein-ander los. Wer sich am meisten ausgezeichnet hatte, erhielt nach dem Turniere den Dank oder den Ehrenpreis. Derselbe bestand in einem Abb. 18. Ritterburg im Xiii. Jahrhundert. (Nach A, Lehmanns fulturgefch. Bildern, Verlag v. C. Wachsmuth, Leipzig). Sehne einem Schwerte, einer goldenen Seite, einem Ringe ober einem fntrn Meinode, Der Sieger -niete vor der vornehmen Dam- m, e den Preis verteilen sollte, und erhielt aus chrer Hnb das teuer- ī. beutet. Dann wurde er in die Burg gefhrt, wo groe Festlichtoten den Tag beschlossen. Weil aber bei den Turnieren nicht selten schwere glcksflle vorkamen, hat man sie spter abgeschafft.

5. Teil 3 - S. 37

1911 - Leipzig : Freytag
37 kräftig gebaute Menschen mit wolligem Haar, fleischigen Lippen und wegen der Dunkelheit der Wälder weit geöffneten Augen. Zu ihnen zählt man auch die helleren Fulbe, die sich besonders mit Viehzucht abgeben, und die Haussa (ú), die hauptsächlich Handel treiben. Sie gehören dem Islam an und haben Garten- und Hackbau ent- wickelt. Sie bauen nicht*nur Getreide, sondern auch Baumwolle und Indigo und^die Kolanuß, deren Genuß eine anregende Wirkung auf den Menschen ausübt, ferner die Erdnuß, die Yamswurzel, die Banane und süße Kartoffeln. Weiter östlich, besonders in den Gebirgen und abgelegenen Wäldern, leben Bantuneger, die in'ihrer Kultur bedeutend niedriger stehen als die Sudanneger und noch Fetisch- anbeter sind. Doch treiben auch sie Ackerbau und Viehzucht und haben es be- sonders in der Schmiedekunst schon seit alter Zeit zu großer Fertigkeit gebracht. Fig. 9. Tsadsee. (Nach einer Originalzeichnung von Professor Asorin.) 4. Staatliches. Die eingeborenen Sudanneger haben bereits staatliche Ein- richtungen, sogenannte Sultanate. Doch ist der größte Teil des Sudan unter die Herrschaft europäischer^Völker ■ gekommen. a) Bei weitem den größten Anteil hat Frankreich. Das französische Tsad- gebiet zieht sich in einem großen Streifen westwärts zu dem französischen Senegambien und südwärts zu dem französischen Kongogebiete und umschließt die Besitzungen der Engländer, Portugiesen und Deutschen an der Küste von Oberguinea. Die Hauptstadt ihrer Kolonie in Senegambien ist St. Louis; der wichtigste Platz für den Wüstenhandel ist Timbuktu (tú), der Knotenpunkt der Karawanenstraß en. b) Zum englischen Besitz gehört ein kleines Gebiet am Gambia, ferner die sogenannte Landschaft Sierra Leone (ô) mit der Hauptstadt Freetown (sprich:

6. Teil 2 - S. 52

1911 - Leipzig : Freytag
52 bänke dem Schiffer viele Gefahren („De Skagerrack un de Kattegatt, de maken dem Scheper de Hosen natt") und zeigen eine deutliche Strömung zur Nordsee. b) Die Nordsee, auch das Deutsche Meer und von den Dänen die Westsee genannt, hat nur an der norwegischen Küste eine größere Tiefe. Im allgemeinen ist sie nicht viel tiefer als die Ostsee, deshalb ein sehr aufgeregtes Meer, auch den Weststürmen sehr preisgegeben und an vielen Stellen von einer flachen Küste umrahmt, so daß das Sprichwort: „Die Nordsee ist eine Mordsee" vollkommen berechtigt ist. Sie ist sehr fischreich; namentlich die bis 20 m unter den Meeres- spiegel reichende Doggerbank ist ein Tummelplatz der Fischer und ein Haupt- platz für den Fischfang. Im Laufe der Zeit ist ihre Küste vielen Veränderungen ausgesetzt gewesen. Seit die starke Gezeitenbewegung den früheren Landzusammenhang zwischen England und dem Festlande durchbrochen hat, treten zwei Flutwellen, nördlich und südlich von Großbritannien, in den Meerbusen ein; dazu treiben die Stürme die Wogen des Weltmeeres gegen die Küste vor und haben dort häufig große Länderstrecken weggerissen. Die Friesischen Inseln sind Reste eines alten Dünen- zuges, und der Dollart wie der Jadebusen bedecken einen früher reich besiedelten Landstrich. Die Insel Helgoland muß künstlich vor den nagenden Fluten ge- schützt werden und das flache Küstenland wird durch hohe Deiche vor dem „Blanken Hans" bewahrt. Anderseits lagern die Wellen den durch verwesende Tiere fruchtbaren Schlamm in den Falten der Küste an. Es bilden sich Watten und fetter Marschboden und man kann sagen, daß die Nordsee für die verlorenen Gebiete reichlichen Ersatz liefert. Für die Schiffahrt ist besonders der Kanal wichtig, weil er die Nordsee mit dem offenen Weltmeere verbindet. Die auf ihm herrschenden Nebel und die Stürme sowie der Reichtum an Inseln machen diese Schiffahrtstraße aber auch zu einem für die Schiffer sehr gefährlichen Wege. 3. Die Republik Frankreich. 1. Lage. Frankreich hegt etwa unter der Breite von Süddeutschland und besitzt im Landesinnern keine hohen Gebirge. Es hat deshalb durchweg ein mildes Klima, das noch dadurch eine besondere Milderung erfährt, daß das Land im S. an das warme Mittelländische Meer und im W. und Nw. an den Atlan- tischen Ozean stößt, der dort vom Golfstrom beeinflußt wird. 2. Grenzen. Die Grenzen werden etwa zur Hälfte vom Meere gebildet, so daß das Land in mancher Beziehung den Vorteil der Inselländer hat. Die andere Hälfte wird größtenteils durch hohe Gebirge begrenzt, die das Land zwar gegen die Nachbargebiete abschließen, aber noch wegsam genug sind und genügenden Raum für Straßen darbieten, um den Verkehr zu ermöglichen. Nur im No. ver- läuft Frankreich ohne natürliche Grenze in die belgische Hügellandschaft und Ebene. So verleiht die Lage dem Lande einerseits eine natürliche Abgeschlos- senheit und anderseits den Vorteil der bequemen Zugänglichkeit von allen Seiten her. Frankreich wurde sehr früh ein Durchgangsland, ohne deshalb seine Selb- ständigkeit zu verberen, um so mehr, da eine mittlere Ebene vorhanden ist, von der aus die Randlandschaften zusammengehalten werden konnten. 3. Küstengliederung. Die Küste ist zwar im S. stellenweise nicht günstig, da die Rhone ein großes Delta vorbaut und da eine westwärts ziehende Meeres-

7. Für die unteren Klassen - S. 16

1897 - Leipzig : Freytag
16 Grundzüge der Heimatskunde. von Wärme und Feuchtigkeit, von dem Klima. Einzelne Tiere leben nur im Wasser, andere nur auf dem Lande, einzelne in heißen, wieder andere nur in kalten Gegenden der Erde. Es ändert sich ja auch bei uns die Tierwelt von der warmen zur kalten Jahreszeit. Alljährlich verlassen uns im Herbst in Scharen die Zugvögel, um bei dem Beginn der warmen Jahreszeit, im Frühling, wieder zu uns zurückzukehren. Haus- Einzelne Tiere hat der Mensch für seine Zwecke gezähmt und gezüchtet. Dazu gehören unter anderen der Hund, das Rind, das Schaf, das Pferd. Diese Haustiere begleiten den Menschen fast über die ganze Erde. Doch sind nicht alle einer solchen Verbreitung fähig. Sie sind in den ein- zelnen Gegenden sehr verschieden, je nach der Natur der Länder. Das Haustier der Bewohner heißer Wüsten ist vorwiegend das Kamel, während in dem kalten Norden der Erde das Renntier gezüchtet wird. In der Um- gebung unseres Heimatsortes treffen wir meist Pferde und Rinder, welche wir auf den Wiesen im Thale auch weiden sehen. Äie Menschen. § 13. Vom Thale tönt soeben Glockengeläute herauf. Es sind die Abendglocken, n»ng° welche die Bewohner von der Arbeit auf dem Felde Heimrufen. Malerisch erhebt sich mitten zwischen Felderu ein kleiner Ort. Die Landstraße am Fuße unseres Berges führt zu ihm hin. Zuerst erscheinen einige Häuser zur Rechten des Weges, ein Einzel hos; dann treten mehrere Häuser zusammeu^und bilden eine Ortschaft, ein Dorf. Größere Orte bezeichnen wir als Stadt. Nicht überall auf der Erde wohnen die Menschen in der gleichen Art. Es giebt zahlreiche Menschen, welche gar keinen festen Wohnsitz haben; sie wandern unstet von Ort zu Ort, Nahrung suchend, und hausen unter freiem ^nnt Himmel oder unter einem leicht tragbaren Zelt. Ihre Nahrung finden sie Fw- durch Sammeln der Pflanzenfrüchte und kleinerer Tiere, oder durch Jagen Jjjj und Fischen. Zuweilen halten sie sich auch Vieh, das sie dann auf ihren zucht. Wanderungen mitnehmen. Solche wandernde Hirten nennt man Nomaden. Acker- Um sich dauernd an einem Orte niederlassen zu können, muß genügend 6aw' Nahrung für den Menschen vorhanden sein. In einzelnen besonders gesegneten Ländern der Erde bietet ihm diese die Natur in überschwenglicher Fülle dar. Meist aber reicht die natürliche Nahrung nicht aus; dann muß der Mensch der Natur nachhelfen, er muß den Boden bearbeiten und ihm größeren Ertrag abgewinnen, er muß Ackerbau treiben. Doch auch der kulti- vierte Boden kann nicht alles liefern, was der Mensch zur Erhaltung seines Lebens bedarf. Da muß er sich wieder auf das Wandern begeben und muß in andern Ländern das Fehlende zu erwerbeu suchen. Er thnt das, indem er die Erträge seines Heimatsbodens dagegen eintauscht. So entsteht Handel der Handel und Verkehr. Dieser erstreckt sich nicht nur auf die Er- Bttkehr. Zeugnisse des Bodens, sondern umfaßt auch andere Gegenstände, die der

8. Für die unteren Klassen - S. 47

1897 - Leipzig : Freytag
Australien und Oceanien. 47 Der Erdteil besteht aus einem.größeren Festland und zahlreichen Inseln, welche im Norden und Osten demselben vorgelagert sind. Das Festland hat eine ziemlich einförmige Gestalt. Im Norden greift der Karp entaria-, im Süden der Anstralgols tiefer in das Land ein. Das Innere ist vorwiegend Flachland, nur längs der Ostküste erheben sich größere Gebirgsketten, die aber kaum über 2000 m aufsteigen. Der ganze Westen und das Innere sind regenarm und zum Teil völlig trocken; denn Klima. Australien, das vom südlichen Wendekreis mitten durchschnitten wird, liegt im Bereich vorherrschender Ostwinde, welche die Ostküste reich benetzen, über die Gebirge hinaus aber keinen Regen bringen. Nur im gebirgigen Osten konnten sich daher größere Flüsse, wie der Murray (morreh), entwickeln. Das übrige Festland hat nur vorübergehend wafserführeude Flüsse und einige flache Salzseeen. Es sind Wüsten und Steppen. Der niederschlagreichere Osten trägt dagegen eine üppigere Vegetation, die sich aus Pflanzen fremdartigen Aussehens zusammensetzt. In den meist lichten parkartigen Wäldern leben Tiere, die wie Kängnrn und Schnabel- Tiere, tier den nnsrigen wenig ähnlich sind. Selbst die Eingeborenen, die Australier oder Australueger, § 59. weichen in vieler Hinsicht von den anderen Völkern der Erde ab. Sie stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe, fristeu kärglich ihr Leben durch Jagen und durch Sammeln von Früchten und Insekten und wandern dabei unstet vou Ort zu Ort ohne jegliche Wohnstätte. Sie waren bis vor etwa 100 Jahren von der europäischen Kultur unberührt geblieben. Damals aber siedelten sich die Engländer im Süden und Osten an, brachten enro- ^ngl. päische Haustiere und Kulturpflanzen mit und wandelten das Land zum „icen. Teil in dichtbevölkerte Kolonieen um. Mittelpunkte der wichtigsten An- siedlnngen wurden Sidney (sidne) und Melbourne (melbörn). Den Engländern gehört auch das im Süden des Festlands gelegene § 60. Tasmanien, wie die ferner im Südosten aus dem Meer auftauchende Duseln, gebirgs- und vulkaureiche Doppelinsel Neuseeland. Auf den übrigen australischen Inseln haben neben den Engländern auch die Niederländer, Franzosen und Deutschen Kolonialbesitz erworben. Uns Deutschen Deutsch- gehören der ganze Nordosten der Insel Neuguinea, sowie der Bismarck-^gen"" archipel und einige der Salomonsinseln. Die letzteren Inseln werden sämtlich von den Papnas (papüas) bewohnt. Auf Neuseeland und den vielen Inselgruppen, welche aus den Fluten des stillen Oeeans, der Südsee, aufragen, leben dagegen Poly- n e si er, die zur malaiischen Rasse gehören. Diese Inselwelt faßt man unter dem Namen Oceanien zusammen. Sie liegt beinahe ganz in der heißen Dcea° Zoue, zeigt darum meist üppige Tropenvegetation, die namentlich durch men' die Kokospalme wichtige Handelsprodnkte liefert.

9. Für die unteren Klassen - S. 92

1897 - Leipzig : Freytag
92 Europa. denen der Schweizer eine ergiebige Viehzucht treibt. Schließlich hören auch diese Bergweiden auf, und es begiuut das Reich des ewigen Schnees. Den riesigen Firnfeldern der hohen Gebirgsstöcke entquellen große Gletscher, die sich weit thalabwärts senken. Aus dem ewigen Schueemautel ragen hie und da aber noch schroffe Felsuadelu und Felswände hervor, die bis zu gewaltigen Höhen aufsteigen. In der großartigsten Kette der Schweiz, den Beruer Alpeu, erreichen Jungfrau und Fiusteraarhoru noch über 4000 m. Flüsse. Durch die Thäler, welche das Gebirge zerschueideu, fließen »ach allen Seiteu die Gewässer, nach Westen die Rhone, uach Norden der Rhein mit der A a r e und R e u ß, uach Süden der T e s s i n oder T i c i n o (titschino). Wandern wir diese Flüsse entlang thalaufwärts, so kommen ^^'°"'nnr zu dem Stack des St. Gotthard, dem natürlichen Acittelpunkt der Schweizer Alpen, aus dem sich gleichsam der Verkehr sammelt. Von allen Seiten führen Straßen zu ihm, eine Straße schreitet über ihn hinweg und die Eisenbahn durchfährt ihn in einem 15 km langen Tunnel, scee«. Die Schönheit der Schweizer Alpen beruht zum Teil auch auf dem Reichtum an stehenden Gewässern. Besonders malerisch erscheint der viel gestaltige Vierwaldstätter See; an seinen Usern erhebt sich der Rigi, von dessen Gipfel man eine herrliche Aussicht genießt. Auch der Genfer See und der Züricher See sind von großer landschaftlicher Schönheit. Dieser herrlichen Natur wegen strömt alljährlich eine unzählbare Menge Fremder iu die Schweiz. Daraus erwächst deu Bewohnern des Gebirges ein guter Erwerb. §136. Das Alpenvorland ist ein fruchtbares Hügelland, das auch als mvtn- Schweizer H o ch fläche bezeichnet wird. Zahlreiche Flüsse, deren Ur- vorland.. . - „ ... , Sprung in den Alpen liegt, durchströmen es. Einzelne durchfließen große Seeen, so der Rhein den mächtigen Bodensee, ein Rebenfluß der Aare den Neuenburg er und Biel er See. Das Klima ist hier Verhältnis- mäßig mild. Neben dem Ackerbau gedeiht vortrefflich Obst und Wein. Außerdem hat sich aber aus der Hochfläche überall eine lebhafte Industrie eingebürgert. Hauptsächlich wird Baumwollenweberei, Maschinenbau und Uhrenfabrikation betrieben. Endlich besteht auch ein lebhafter Handel. Das Alpenvorland wird von mehreren wichtigen Verkehrsstraßen durchschnitten, «cvljl- Diese Verhältnisse ermöglichten eine dichte Bevölkerung. In dein nur fcr""n- 40 Tausend qkm großen Lande wohnen ■> Millionen Menschen. Doch reicht der Ertrag des eigenen Landes nicht vollkommen zum Unterhalt der Be^ wohner aus; darum wandern alljährlich viele Tansende aus, um sich in fremden Ländern das Brod zu verdienen. Sied- Der größte Teil der Schweizer lebt aus der Hochfläche. Dort liegen lnngen. ^ch ^ f,cj)Cutcnj)^cn Städte: Bern, die Hauptstadt des Landes, ferner

10. Für die unteren Klassen - S. 175

1897 - Leipzig : Freytag
Die Erdoberfläche und ihre Bewohner. 175 artige Fauna, so Australien die Beuteltiere, die amerikanischen Cordilleren die Lamas. Über die ganze Erde verbreitet ist der Mensch. In allen Erdteilen §263. hat er sich niedergelassen, und in allen Zonen mit Ausnahme der südlichen ®;enfd>- kalten ist er heimisch geworden. Die hohen Gebirge hat er überschritten und die weiten Oceane zu Schiff durchfahren. Doch infolge der mannigfaltigen Lebensbedingungen, welche die Kultur. Menschen in den einzelnen Ländern fanden, haben sie sich in sehr ver- schiedener Weise entwickelt. Die Völker Europas stehen auf hoher Kultur- stufe. Ihnen kommen die Chinesen und Japaner Ostasiens in. mancher Beziehung nahe. Dagegen nehmen viele Negervölker Afrikas, die Australier und einzelne Stämme Amerikas in religiöser und sittlicher Hinsicht noch einen niedrigen Standpunkt ein. Sie sind oft noch in heidnischem Aber- glauben und Götzendienst befangen. Die Art, wie sich die Menschen ihren Unterhalt schaffen, ist sehr §264. verschieden. Manche Stämme leben nur von dem Ertrag des Sammelns, Jagens oder Fischens, andere weiden ihre Herden. Solche Viehzüchter oder quellen. Nomaden finden wir hauptsächlich auf den Steppen und Savannen Asiens und Afrikas. Wo der Boden fruchtbar und ausreichend benetzt ist, wird meist Ackerbau getrieben. Dieser führt zu seßhaftem Leben und auch zu gewerblicher Thätigkeit. Letztere wird durch den Reichtum an natürlichen Produkten, namentlich an Kohle und Eifen gefördert. Die Erzeugnisse des Bodens und der Gewerbthätigkeit liefern die Grundlage zum Handel, der wieder den Verkehr zu Lande und zu Wasser hervorruft. Aus ihm ziehen viele Völker großen Nutzen. Ackerbau und Viehzucht beruhen auf der Pflege von Pflanzen und 3iu?= Tieren. Diese Nutzpflanzen und Haustiere fiud je uach der Natur der H^us-' Länder verschieden. Namentlich find der Verbreitung der Nutzpflanzen tiere* vielfach scharfe klimatische Grenzen gesetzt. Gleichwohl begleiten sie den Menschen über weite Gebiete. Von den Haustieren folgte nur der Hund dem Menschen in alle Wohnsitze. Die Menschen haben sich in den einzelnen Ländern zu gemeinsamem § 265. Handeln und Schutze vereinigt und Staaten gebildet, sie gehören dann Maaten, politisch zusammen. Wir teilen sie aber auch uach der Sprache iu Volker Rassen, und Völkerfamilien, nach körperlichen Merkmalen, nach Haarwuchs und Hautfarbe iu Rassen ein. Unter den Rassen hat sich die mittelländische am kräftigsten entwickelt, ®u= und in dieser wieder die indogermanischen Bewohner Europas. Diese sind r°vaer' die ersten .Kulturvölker der Erde geworden. Sie haben sich in den letzten
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